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nach Safed.KEFR-BIRʿIM. 20. Route. 393 Man kann übrigens in den Judenhäusern übernachten. Das Klima
ist wegen der hohen Lage (845m ü. M.), der höchsten in Galilaea,
sehr gesund.

a. Von Safed nach Meirôn und Kefir Birʿim.

Von Safed nach Meirôn ist ein Weg von St. WNW. Das Dorf
Meirôn, übrigens schon im Talmud genannt, ist der berühmteste und ver-
ehrteste
Wallfahrtsort der Juden. Es findet sich dort die Ruine einer
alten Synagoge, von der besonders die aus grossen Quadern erbaute Süd-
mauer
erhalten ist; die beiden Thürpfosten bestehen aus beinahe 3m hohen
Monolithen. Bei dieser Synagoge, deren N.-Seite am Rande eines Ab-
hangs
steht, liegt das Grab von Rabbi Jochanan Sandelar (Schuhmacher);
in der Einfriedigung des Begräbnissplatzes das Grab von Rabbi Simeon
ben Jochai
, welcher das Buch Zohar geschrieben haben soll, und das
seines Sohnes Rabbi Eleazar. Auf den Pfeilern sind kleine Becken, in
welchen man an Festtagen Oel verbrennt. Etwas weiter unten am Hügel
ist das Grab des Rabbi Hillel und 36 seiner Schüler in einem grossen
Felsengemach mit 7 Gewölben. Alle diese Rabbis gehören zu den ältesten
und berühmtesten jüdischen Lehrern, und ihre im Talmud erhaltenen
Sprüche haben die höchste Autorität. Das Dorf Meirôn ist muslimisch.

NW. von Meirôn, etwa 2 St. entfernt, liegt Kefr Birʿim. Zuerst geht man
steil ins Thal hinunter; nach 30 Min. sieht man das kleine Dorf Sifsâf r.
In 10 Min. gelangt man zu einem niedrigen Kamme, der von der höch-
sten
Kuppe des Djebel Djermak (s. oben) ausläuft. Dann steigt man in das
Wâdi Chilâl hinunter, lässt den Weg nach Sâʿsaʿ (S. 396) l. liegen und passirt
das Wâdi Nâsir (45 Min.); wieder ansteigend gelangt man auf dem Rücken
des Gebirges und der Wasserscheide zu einem schönen Aussichtspunkt,
und nach 35 Min. nach Kefr Birʿim. Auch dieser Ort war früher ein be-
deutender
jüdischer Wallfahrtsort (am Purimfeste) und berühmt als Grab-
stätte
des Richters Barak und des Propheten Obadjah; von den Synagogen,
die hier standen, sind noch einige Trümmer erhalten. Die eine Ruine
liegt im NO.-Theile des Dorfes. Vor der Façade bildeten zwei Reihen
von Säulen einen Porticus; er ist wie in Schutt versunken, aber die Säu-
len
der Vorderreihe stehen noch grossentheils. Die Capitäle bestehen
aus Reifen, die gegen den Schaft zu immer kleiner werden. Die Mauer
besteht aus glatten Quadern, die theilweise von beträchtlicher Grösse
sind. Das in der Mitte befindliche Portal ist reich verziert; über dem
Carnies ein Bogen mit Guirlanden. Kleinere Thüren sind an der Seite
des Portals angebracht; über jeder ist ein Fenster. Das Innere des Ge-
bäudes
ist zum Theil in einen Schuppen verwandelt; einige Säulenreste
sind auch innen noch sichtbar. Die andere Ruine steht 5 Min. NO. in
den Feldern; das Gebäude war dem eben beschriebenen ähnlich, doch ist
nur noch das ebenfalls reich verzierte Portal erhalten, über welchem
eine hebräische Inschrift steht, aber ohne ein Datum zu enthalten. Der
ganzen Ausführung nach kann man schliessen, dass diese Synagogen aus
den ersten Jahrhunderten des Christenthums, als Galilaea der Hauptsitz
der Juden war, stammen. Das Dorf Kefr Birʿim wird von Maroniten
bewohnt.

Von Kefr Birʿim nach el-Djîsch (s. unten) ist ein Weg von circa 1
St.; ebensoweit von Kefr Birʿim nach Yarûn (S. 394).

b. Von Safed nach Tyrus über Tibnîn.

Von Safed nach Tibnîn (ca. 7 St.). Der Weg scheidet sich von
dem nach Bânias (S. 396) bei ʿAin ez-Zeitûn (20 Min.). Darauf passirt man
zwei niedrige Landwellen zwischen zwei kleineren Wâdi’s; l. sieht man
Meirôn (s. oben). Dann beginnt man in einem engen von NW. kommen-
den
Seitenthal hinaufzusteigen. Nach 45 Min. hat man l. das Dorf Ka-
dîta
, r. Taiteba (S. 396). Auch hier findet man vulcanisches Gestein, je
weiter man vorschreitet, desto mehr. Nach 25 Min. kommt man zu einem
grossen kraterähnlichen Becken Namens Birket el-Djîsch, das bisweilen
Wasser enthält. Nach 20 Min. erreicht man das Ende der Hochebene und